Was macht eigentlich ein Heilpraktiker?

26. Oktober 2023by Carina Zachariae0

Das Angebot von Heilpratikern ist scheinbar endlos und oft undurchsichtig. Das liegt daran, dass das Feld der Heilkunde alles umfasst, was dem Genesungsprozess von Körper und Geist dient und das kann bis in spirituelle Gefilde reichen. Das Heilpraktikerwesen ist eine Plattform für alle gesundheitsfördernden Tätigkeiten, die in der Schulmedizin keinen Platz haben oder auf andere Weise abgedeckt werden. Heilpraktiker werden von vielen Menschen gerne aufgesucht, weil sie häufig einen ganzheitlicheren Blick auf die Gesundheit haben, was vielen Schulmedizinern der westlichen Welt fehlt. Sie gehen häufig dann zum Heilpraktiker, wenn sie bei ihrem Arzt mit ihrem Problem nicht weitergekommen sind. Ein plakatives Beispiel: Eine Person geht wegen regelmäßigen Kopfschmerzen zum Arzt, der alle gängigen Untersuchungen durchführt, aber keine Ursache findet. Er verschreibt Medikamente und schickt ihn zum nächsten Facharzt. Das geht solange weiter, bis er schließlich zur Psychotherapie geschickt wird (egal ob zum klassischen Psychotherapeuten oder zum Heilpraktiker für Psychotherapie), wo man eine psychische Ursache für die dauernden Kopfschmerzen findet, die dann im Optimalfall nach einigen Sitzungen nachlassen. Oder die Person landet beim allgemeinen Heilpraktiker oder beim Osteopathen, wo man eine dauerhafte Fehlhaltung beim Schlafen feststellt, die ursächlich für die ständigen Schmerzen sind. Das heißt aber nicht, dass Ärzte keinen Weitblick haben. Es soll nur verdeutlichen, dass unsere westliche Kultur oftmals keine ganzheitlichen Ansätze verfolgt, die durch andere Berufsbilder abgedeckt werden. Am Ende geht es immer darum, das zu finden, was einem hilft, egal aus welchem Bereich es stammt.

Heilpraktiker verfolgen in ihrer Behandlung einen anderen Ansatz als die Schulmedizin.

Das heißt aber nicht, dass dieser Ansatz zwangsläufig besser ist als die Schulmedizin und keinesfalls dürfen notwendige schulmedizinische Behandlungen deshalb weggelassen werden. Beim Nierenkranken muss die Dialyse trotzdem erfolgen, auch wenn ein Detox-Programm in Begleitung unterstützend wirken kann. Ein insulinpflichtiger Diabeteskranker kann auch nicht auf sein Insulin verzichten, nur weil er durch Hypnose den Grund für seinen permanenten Appetit gefunden hat. Häufig ist es die Kombination an Therapien, die zur Lösung des Problems oder zumindest zum besseren Umgang damit führen.

Ein besonderes Beispiel ist der Heilpraktiker für Psychotherapie. Er bietet häufig psychotherapeutische Verfahren an, die von der Schulmedizin anerkannt sind. Er hat aber trotzdem keine Kassenzulassung, weil die Grundausbildung als nicht ausreichend angesehen wird und die Kassenabrechnung den Psychotherapeuten vorbehalten ist. Außerdem werden von dieser Berufsgruppe Therapieverfahren angeboten, die sich zwar als wirksam erwiesen haben, aber nicht als abrechnungsfähig eingestuft werden.

Bildquelle: Bruno auf Pixabay

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